Fallbeispiele

Fallbeispiele

folgende Fallbeispiele stammen nicht aus der Beratungspraxis des HESSENCAMPUS Wiesbaden, sondern sind frei erfunden.

Umorientierung

Frau K. 42 Jahre, seit 7 Jahren Sekretärin im gleichen Unternehmen

Frau K. beschreibt, dass Sie sich beruflich nicht mehr wohl fühlt. Am liebsten würde sie kündigen und etwas ganz anderes machen. Zitat: “Ich funktioniere nur noch – wie eine Spielzeugmaus, die man aufzieht und die dann durch den Tag rennt. Aber was ich tue, hat keinen Bezug zu meinem Wesen und meinen Bedürfnissen.“ Ihre Sorge: „Ich bin zu alt, um einen neuen Beruf zu erlernen.“

Unzufriedenheit im Beruf

Frau L., 40 Jahre

Frau L. fühlt sich fachlich unterfordert. Sie hat begleitend zur Ihrer Berufstätigkeit ein Studium absolviert. Ihr Arbeitgeber nimmt ihre neuen Qualifikationen nicht wahr und belässt sie trotz Ansprache auf ihrem alten Arbeitsplatz. Sie erhält zu wenig Anerkennung ihrer Qualifikation und denkt daran sich neu zu bewerben.

Ausländische Zeugnisse und Neuorientierung

Herr S., 25 Jahre

Herr S. hat im außereuropäischen Ausland ein Studium der Sozialen Arbeit absolviert, welches er hier nicht anerkannt bekommt. Nachdem er den Integrationskurs mit der Note sehr gut abgeschlossen hat, möchte er nun eine neue Arbeitsstelle finden. Er ist sich unsicher, ob er im gleichen beruflichen Feld bleiben soll, sich dort eine halbe Stelle sucht und versucht den deutschen Studienabschluss zu erreichen oder ob er noch mal ganz von vorne in einem ganz neuen Berufsfeld anfängt.

Studienwechsel

Herr A., 28 Jahre

Herr A. studiert nun im 14. Semester Jura. Im Hinblick auf seine Abschlussprüfungen in einem Jahr wird im ganz komisch und er kann sich weder auf Texte noch auf das Lernen konzentrieren. Durch die Konfrontation mit ehemaligen Kommilitonen, die bereits seit längeren als Juristen tätig sind, kann er sich nicht damit abfinden „auch so zu werden“. In der ersten Kontaktaufnahme erwähnt er beiläufig, dass sein Vater Jurist ist und sich immer einen Nachfolger für seine Kanzlei gewünscht hat.

Schulabschluss oder Traumjob?

Frau T., 19 Jahre

Ein Jahr vor ihrem Abitur bekommt Frau T. das Angebot als Reisekauffrau in der Karibik zu arbeiten. Dafür müsste sie aber die Schule abbrechen und innerhalb der nächsten 4 Wochen in die Karibik fliegen. Der neue Arbeitsvertrag liegt ihr bereits vor und wird für 2 Jahre geschlossen. Frau T. wollte immer als Reisekauffrau in internationalen Hotels tätig werden und denkt sich. „Wenn ich das jetzt nicht mache, werde ich mir das nie verzeihen!“. Ihre Eltern und Freunde raten ihr, auf jeden Fall das Abitur zu machen. Anschließend wird sich bestimmt noch eine andere Möglichkeit finden.

Ehrenamt

Herr E., 63 Jahre

Herr E. ist seit einem Jahr in Frührente und weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Seine berufstätige Frau ist genervt von seiner Lethargie, dass sie ihn zur Bildungsberatung schickt. Herr E. weiß selbst gar nicht so genau, was er dort soll und will seiner Frau aber den Gefallen tun. Im ersten Gespräch stellt sich heraus, dass er sich wirklich langweilt und sich nicht mehr als „vollwertiges“ Mitglied der Gesellschaft fühlt. Nach dem zweiten Gespräch hat Herr E. für sich festgelegt, dass er sich ehrenamtlich engagieren und sich an das Freiwilligenzentrum wenden will. Die Idee eines verspäteten Philosophie-Studiums lässt ihn aber nicht in Ruhe. Dies will er noch mal in Ruhe mit seiner Frau besprechen und meldet sich dann noch mal wegen eines neuen Termins.

Welche Ausbildung passt zu mir?

Frau M., 16 Jahre

Frau M. besucht die Abschlussklasse einer Realschule. Im Klassenverband werden regelmäßig die Themen Ausbildung, Bewerbungen und berufliche Ziele thematisiert. Um nicht „dumm dazustehen“ gibt sie vor, dass sie Arzthelferin werden möchte. In Wirklichkeit hat sie aber keine Ahnung, wohin es mit ihr gehen soll. Ihre Noten werden schlechter, sie wirkt unkonzentriert und wird immer launischer, je näher sie dem Realschulabschluss kommt. Durch Zufall spricht sie mit der Vertrauenslehrerin über ihre Situation, die ihr die Bildungsberatung nahe legt.